Seminare

Spaltbruch

Inhalt:

In geschweißten Konstruktionen sind Imperfektionen, wie metallurgische oder geometrische Kerben, nicht 100-prozentig auszuschließen. Deren Auswirkung auf die Bauteilsicherheit kann sich im Laufe der Lebensdauer des Bauteils verändern, z. B. durch Ermüdungsrisswachstum, damit unter Umständen kritisch werden und Bauteilversagen verursachen. Mit Hilfe bruchmechanischer Konzepte kann das Gefahrenpotenzial von in bestehenden Konstruktionen gefundenen oder potenziell vorhandenen Fehlern quantifiziert werden.

 

Die bruchmechanische Analyse wurde während der letzten 40 Jahre zur Praxisreife entwickelt. Sie beruht auf der rechnerischen Verknüpfung der Bauteilbeanspruchung mit der Bruchzähigkeit des Werkstoffs auf Basis der Abmessungen der Fehler. Damit ermöglicht sie die Bestimmung zulässiger Maximalspannungen, kritischer Rissgrößen, erforderlicher Bruchzähigkeiten und bei zyklischer Belastung mit unterkritischem Risswachstum die Bestimmung der Restlebensdauer und möglicher Inspektionsintervalle.

 

Im Rahmen des Seminars werden sowohl die Methoden zur Berechnung der Bauteilbeanspruchung rissbehafteter Bauteile als auch die Ermittlung von bruchmechanischen Kennwerten (K-, CTOD-, J-Integral-Konzept, Korrelationen, Master Curve Konzept) behandelt. Dabei wird ein besonderer Schwerpunkt auf Schweißverbindungen gelegt, da sich hier Abweichungen gegenüber der Anwendung beim Grundwerkstoff ergeben. Schließlich werden die praktischen Anwendungen der Bruchmechanik für den Sprödbruchnachweis geschweißter Konstruktionen nach Eurocode 3 (EN1993) oder EN13445 (Druckbehälter) aufgezeigt und konkrete Beispiele für Sicherheitsnachweise mit Hilfe von FKM- und DVS - Richtlinie vorgestellt.



Teilnehmer:

Die Veranstaltung richtet sich an Ingenieure und Techniker aus den Bereichen Berechnung, Konstruktion, Qualitätssicherung, Überwachung und Instandhaltung. Spezielle Kenntnisse auf diesem Gebiet sind nicht erforderlich